„Wenn eine Katze „Aua“ sagen könnte, wäre es für uns Menschen sehr viel einfacher“

Dies ist ein Erfahrungsbericht einer unserer Tierbesitzerinnen für unsere Webseite.

Diva und Lilli – Zwei Katzen mit FORL

Meine Familie hat sich 2014 und 2016 entschieden, zwei jungen, erwachsenen Katzen aus dem Tierheim ein neues Zuhause zu geben – Diva und Lilli.

Eine Zahnsteinentfernung bei Diva ergab dann für uns den ersten Kontakt mit der Krankheit FORL. Denn anstelle des Zahnsteins mussten unserer Katze viele Zähne gezogen werden. Ein Schock!

Diva hat sich schnell von der OP erholt und konnte bald darauf wieder draußen Mäuse jagen gehen. Dabei sollte es allerdings nicht bleiben. Diese schreckliche Krankheit befiel auch noch weitere Zähne, die viele Monate später ebenfalls gezogen werden mussten.

Mir blutete das Herz. Wie trügerisch doch die bloße Optik eines Zahns sein kann: außen scheinbar gesund, im Verborgenen zerstört. Unsere Katze musste starke Schmerzen gehabt haben, die sie nicht gezeigt hat.

Ich bin sehr froh, dass es in dieser Praxis eine derart gute Diagnostik in Form eines speziellen Röntgengeräts für diese schreckliche Krankheit gibt und natürlich eine Tierärztin, die aufgrund ihrer Erfahrung mit FORL bei ihren tierischen Patienten ein Gespür dafür entwickelt hat.

Die Hoffnung, dass nur eine unserer Katzen von FORL betroffen sein könnte, erfüllte sich leider nicht. Lilli, die jüngere Katze von beiden, war von Anfang an in ihrem Verhalten auffällig. Sie war wilder als Diva und neigte zu unkontrollierten Attacken, auch aus vollkommen entspannten Momenten heraus. Irgendwann begann sie, nachts kleine Mengen Kot an ihrem Schlafplatz zu verlieren und hatte generell Verdauungsprobleme sowie extreme Formen von Blähungen.

Auch hier war es das Gespür von Frau Dr. Hagemann und die Diagnostik, die das Elend zutage brachten. Das war der Tag, an dem ich das erste Mal bitterlich geweint habe. Denn es stand zur Debatte, dass alle Zähne entfernt werden müssen. Frau Dr. Hagemann hat mich außerordentlich einfühlsam und gut beraten. Sie hat mir Zeit gelassen, mich zu entscheiden und den Schock der Diagnose zu verdauen. Aber wie heißt es so schön: Was sein muss, muss sein. An zwei Terminen im Abstand von mehreren Wochen wurden aus Lillis rechtem und linkem Kiefer alle Zähne entfernt.

Ein Blick auf die gezogenen Zähne war Beweis genug, dass die Entscheidung absolut richtig war. Wenn man es nicht mit eigenen Augen sieht, ist es kaum vorstellbar, dass ein Zahn von oben gut aussehen kann und die Wurzel darunter mit Furchen und Löchern – und dabei freigelegtem Nerv – in Auflösung begriffen ist. Wer jemals selbst eine Wurzelbehandlung hatte, kann sich in etwa hineinfühlen.

Meine größten Sorgen waren:

Erholt sich meine Katze gut von den radikalen Eingriffen? Kann sie danach noch fressen? Braucht sie Spezialfutter? Kann sie sich so gut wie vorher putzen? Sieht sie noch aus, wie eine Katze oder hat sie eine komplett veränderte Optik? Wird sie noch verhaltensauffälliger?

All diese Fragen wurden von meiner Katze Lilli selbst beantwortet.

Sie erholte sich sehr schnell. Sie begann sich bereits nach 1 Tag wieder wie gewohnt zu putzen und sie gewöhnte sich schnell an die neue Situation beim Fressen. Inzwischen frisst sie sogar wieder Trockenfutter und fängt Mäuse, als hätte sie dafür nie Zähne gebraucht. Ihre Optik hat sich im Gesicht nicht verändert.

Das Einzige, das sich verändert hat, ist ihr Verhalten. ALLE (!) Auffälligkeiten sind weg! Keine Verdauungsschwierigkeiten mehr, kein Verlust von Kot, keine Blähungen, und jegliche Form von plötzlichen Attacken gegen alles aus dem Nichts sind verschwunden. Sie ist eine ausgeglichene Katze, die ihren Menschen nur noch Liebe gibt und der man ansieht, dass sie nun endlich entspannt und ohne Schmerzen leben darf.

Nachdem Lilli inzwischen 1 Jahr lang ohne Zähne lebt, mussten nun auch bei Diva die Restlichen gezogen werden.

Würde ich wieder so entscheiden? Ja, auf jeden Fall. Ich habe mich vor Jahren für diese beiden Tiere entschieden, um ihnen in der Familie ein schönes Katzenleben zu ermöglichen. Dazu gehört auch die Pflege ihrer Gesundheit. FORL ist eine schreckliche Krankheit und die OPs sind sehr teuer. Aber hier stehe ich als Besitzer in meiner Verantwortung, und die Tiere geben es einem doppelt und dreifach zurück. Ich bin auch sehr, sehr froh den Weg in dieser Praxis gegangen zu sein. Das Tierwohl steht bei Frau Dr. Hagemann und ihren Mitarbeiterinnen an erster Stelle, was sich in allem (Beratung, Behandlung, Finanzierung etc.) widerspiegelt.

Ich möchte allen Menschen Mut machen, die eine Katze haben, bei denen der Verdacht auf FORL besteht. Eine Katze wird sehr glücklich ohne die befallenen Zähne sein – egal ob einige oder alle.

Stefani Schade